Nicht
nur in Japan wird der «Klimawandel durch
Radioaktivität» schon lange produziert, aber in Fukushima wird er
seit 11.3.2011 freigesetzt...
vgl. UN-Resolution «Klimawandel
durch Radioaktivität», SolarPeace.org,
7.8.2009
|
Nach der Atomkatastrophe in Fukushima/Japan1)
wurden alle Schweizer Atomkraftwerke und das ENSI nach der täglich
produzierten und der insgesamt im jeweiligen Atomkraftwerk vorhandenen
Radioaktivität befragt. Gleichzeitig wurden die Atomkraftwerke und das ENSI
aufgefordert diese Radioaktivitätsmengen auch im Vergleich zur
Radioaktivität, die durch die Hiroshima-Atombombe freigesetzt wurde,
anzugeben. Die dabei entstandene Korrespondenz ist eindrücklich.3)..7)
Trotz eingeschriebenen Briefen antwortete das Atomkraftwerk Leibstadt auf
die erste Anfrage gar nicht. Die Atomkraftwerke Beznau (AXPO), Mühleberg
(BKW) und Gösgen (ALPIQ) antworteten ausweichend ohne die Fragen zu
beantworten. Sie verwiesen lediglich auf Internetseiten und Publikationen
des Bundesamts für Energie (BFE), des Bundesamts für Gesundheit (BAG), der
Nationalen Alarmzentrale (NAZ) und des Eidgenössischen
Nuklearsicherheitsinspektorats (ENSI). Alle Atomkraftwerke wurden erneut
angeschrieben. |
1)
vgl.
Atomkatastrophe JAPAN: UN-Resolution für Sicherheit und Energie dringend
notwendig!, SolarPeace.org, 18.3.2011
vgl.
Die Folgen von Fukushima, ZDF-Frontal21, 9.8.2011;
vgl. auch das inzwischen gesperrte Video dieser ZDF-Frontal21 Sendung in Japan, Fukushima Central
Television:
Verstrahlung in
Fukushima: "Lebensmittel werden Atommüll", 28.08.2011
vgl.
The Catastrophe of Fukushima, Video speech by the physician,
author and speaker Dr Helen Caldicott, 15.5.2011
vgl.
Internal Radioactive Emitters – Invisible, Tasteless, and Odorless, Dr
Helen Caldicott, 14.7.2011
vgl. auch «Atomkraftwerke und Jod-Tabletten», SolarPeace.org,
12.11.2004
|
Schweizer AKW Standorte
|
Das Eidgenössische
Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI) ist die “Aufsichtsbehörde des
Bundes für die nukleare Sicherheit der schweizerischen Atomkraftwerke”.2)
Auf die gleichen Fragen zur Radioaktivität in den Atomkraftwerken antwortete
das ENSI, dass die Aufgaben des ENSI die «Aufsicht
über die Sicherheit der schweizerischen Kernanlagen» und die
«potentiell freisetzbare Radioaktivität»
beinhalten, nicht jedoch die erfragte «produzierte und
kumulierte Radioaktivitätsmenge» und empfahl hierzu
«wenden Sie sich bitte direkt an die Betreiber der
KKW».
Zusätzlich bestätigte das ENSI, dass die Angaben zur
Radioaktivitätsmenge in Atomkraftwerken und der Vergleich mit der
Hiroshima-Atombombe auf der Webseite SolarPeace.org korrekt sind und
schreibt: «Insofern werden Ihre Fragen auf der von
Ihnen verlinkten Website beantwortet». Danke – Aber wie kann eine
Aufsichtsbehörde Risiko und Sicherheit von Atomkraftwerken einschätzen und
sicherstellen ohne die produzierte Radioaktivitätsmenge, also ohne die Ursache
des Risikos der Atomkraftwerke zu kennen? Eine Antwort des ENSI auf
den zweiten Brief vom 1.7.2011 steht noch aus.3) |
2)
vgl.
Auftrag
des Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorats (ENSI),
Gründungsfeier des ENSI, 30.4.2009
vgl.
«Offenheit und Transparenz», ENSI Direktor Hans Wanner,
6.6.2011
vgl.
«Willkür ("gravierende Rechtsverdrehung") des ENSI muss gestoppt werden», Greenpeace und Prof.
Dr. iur. Heribert
Rausch, 28.8.2011
3)
vgl.
Korrespondenz
mit
Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat
ENSI, SolarPeace.org,
1.4. bis 1.7.2011 (einschl. Mitteilung der Umfrageergebnisse vom 31.8.2011
und der später nachgefragten Antwort des ENSI vom 12.6.2012)
vgl. auch
Das Ensi tut, als ob es etwas täte, "Energieexperte Rudolf Rechsteiner
erklärt, wie systematisch die AKW-Betreiber statt die Bevölkerung geschützt
werden.", TRAS,
28.11.2013 und
"Rudolf Rechsteiner will rechtlich Nachrüstungen durchsetzen, die den
Betreibern von AKW zu teuer werden",
TRAS,
5.12.2013
|
©
Prof. Dr.
Richard L. Garwin (Atomphysiker) 8)
«A reactor in one day produces as much
radioactivity
as a 50-kt nuclear explosion.»8)
«Die Menge an Radioaktivität, die in einem
Reaktor vorhanden ist, ist grösser als die Menge Radioaktivität, die eine
Atombombe verbreitet, und zwar nicht unerheblich grösser.»
Prof. Dr. C. F. von Weizsäcker,
Atomphysiker, vgl.
Atomkraftwerke und
Jod-Tabletten: "Risiken und Nebenwirkungen ...",
SolarPeace.org, 12.11.2004, und die
«Packungsbeilage Atomstrom...»
Fukushima: «Radioaktivität von etwa 10.000 Hiroshimabomben lagert in
Reaktorblock 4», ZDF, 26.02.2014 (PDF-Kopie
) und in der SRF Rundschau
vom 26.2.2014
Zeitbombe Fukushima
Schweizer Alt-AKW - ein Risiko für Deutschland und Europa,
Sonnenseite.com, 17.2.2014
Kosten und
Haftpflicht bei nuklearen Unfällen (Tschernobyl 324 Mia. CHF, Fukushima
204 Mia. CHF, GAU in der Schweiz 4300 Mia. CHF),
20Minuten
vgl.
4'300 Milliarden Franken Risikokosten durch Atomenergie
in der Studie "Verbesserte Deckung des Nuklearrisikos
- zu welchen Bedingungen?",
Bundesamt für Energie (Dezember 2000)
!
Bestellen Sie bei ihrem Elektrizitätswerk einen
Naturstrom, der auch einen Anteil Solarstrom enthält...
|
Das Ergebnis der
Umfrage ist basierend auf den eingegangenen Antworten ernüchternd.
a) Kein
Schweizer Atomkraftwerk weis wieviel Radioaktivität täglich produziert wird.
b) Nur das
Atomkraftwerk Gösgen (ALPIQ) konnte über die insgesamt vorhandene
Radioaktivität informieren, verweigerte jedoch weitere Erklärungen.
c) Kein
Atomkraftwerk konnte allgemein verständliche und aussagekräftige Angaben zur
produzierten Radioaktivität und zum Vergleich mit der Hiroshima-Atombombe
nennen.
Fazit: Atomkraftwerke, die nicht wissen «Was» und «Wieviel» sie produzieren, können
das Risiko nicht einschätzen und somit auch keine adäquaten
Sicherheitsvorkehrungen treffen. Da auch das Eidgenössische
Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI) mitgeteilt hat die Radioaktivität in
den Schweizer Atomkraftwerken nicht zu kennen (und somit seinen Auftrag
nicht erfüllen kann), ist es Aufgabe des Bundesrats zu prüfen, ob diese
Atomkraftwerke aus Sicherheitsgründen sofort vom Netz müssen.
Es ist
höchste Zeit, dass wir uns über die Kernfrage und das Kernproblem
vollständig bewusst sind:
Was produziert ein
Atomkraftwerk?
1.) Radioaktivität
2.) Elektrizität
Bereits im April 2001 erklärte der US-Atomphysiker Richard L. Garwin vor dem
Nuclear Control Institute in Washington die Menge Radioaktivität im
Atomkraftwerk: «Da ein Reaktor an einem Tag ebenso
viel Radioaktivität produziert wie eine 50-kt Atomexplosion und der
Brennstoff in einem Reaktor üblicherweise für durchschnittlich zwei Jahre
dort war, enthält ein üblicher Atomreaktor in seinem Inneren die langlebigen
Radioisotope von 30 Megatonnen Atomspaltung.» (Richard L. Garwin, «Can
the World Do Without Nuclear Power? Can the World Live With Nuclear Power?»,
Nuclear Control Institute, 9.4.2001).8)
Die Hiroshima-Atombombe entsprach einer 12.5 kt Atomexplosion.9)
Somit produziert ein durchschnittliches Atomkraftwerk täglich eine
Radioaktivitätsmenge entsprechend derjenigen von vier Hiroshima-Atombomben,
was sich jährlich auf Radioaktivität in der Grössenordnung von 1460
Hiroshima-Atombomben summiert. Im Atomreaktor befindet sich sogar
Radioaktivität in der Grössenordnung von 2920 Hiroshima-Atombomben (die
Produktion von zwei Jahren).
So beinhalten zum Beispiel die fünf Schweizer
Atomkraftwerke zusammen eine Radioaktivitätsmenge entsprechend derjenigen
von rund 10'000 Hiroshima-Atombomben und bedrohen damit nicht nur die
Schweizer Bevölkerung, sondern auch die Bevölkerung der Nachbarländer. Dies
ist eine Missachtung von Verfassungsgrundsätzen, Menschenrechten und
Völkerrecht.10)
US-Atomphysiker Richard L. Garwin resümiert:
«Reaktorunfälle... zu schrecklich, um darüber nachzudenken.» womit er
leider nicht nur recht hat, sondern auch das notwendige verantwortungsvolle
Nachdenken der politischen Entscheidungsträger anspricht.8)
Nach der Atomkatastrophe in Fukushima haben der Schweizer Bundesrat und der
Nationalrat einen Grundsatzentscheid zum Ausstieg aus der Atomenergie
getroffen. Der Ständerat muss diesen Grundsatzentscheid noch bestätigen,
damit Ausgestaltung und Umsetzung der Energiewende jetzt ohne
weitere Verzögerung möglich sind.11)
Dabei geht es neben der Sicherheit der
Bevölkerung u.a. auch um die Fragen des Strompreises und der
Versorgungssicherheit. Diese Fragen können von den Menschen in Fukushima und
Japan am besten beantwortet werden.1)
und 12)
Wie Bloomberg berichtete, plant der japanische Milliardär Masayoshi Son
zusammen mit Japan‘s Regierung zwei Drittel des heutigen Atomstroms durch
Solarstrom zu ersetzen (einschl. «roof-top solar
panels at 10 million homes»). Das ist auch in der Schweiz möglich.13)
«Das Problem zu erkennen ist wichtiger
als die Lösung zu finden,
denn die genaue Darstellung des Problems führt
fast automatisch zur richtigen Lösung.»
(Albert Einstein)
|
8)
vgl. «Since a reactor in one day produces as much radioactivity as a 50-kt
nuclear explosion, and fuel in a reactor has typically been there for an
average of two years, a typical nuclear reactor has in its core the
long-lived radioisotopes from 30 megatons of fission.» und «Reactor accidents... too horrible to think about.»,
US-Atomphysiker
Prof. Dr. Richard L. Garwin, «Can the World Do Without Nuclear
Power? Can the World Live With Nuclear Power?»,
Nuclear Control Institute, 9.4.2001 (vgl.
Kopie Seite 5 und
Kopie Seite 6
)
vgl. auch
Fukushima – Atomexplosion durch Super-GAU?
,
SolarPeace.org, 11.3.2012, Zusammenfassung (2 Seiten) der TV Dokumentation
Fukushima - Die Wahrheit hinter dem Super-GAU, ARTE, 6.3.2012 (52min,
Wiederholung, NDR, 8.3.2012), «Die Menschen werden mit Dosen belastet, die viel höher
sind als zur Hochzeit der Atombombentest ... 1000 mal höher in der
einhundert-km Zone.», Prof. Christopher Busby, Strahlenchemiker; «Bei Reaktor 3 kann man nicht ausschliessen, dass es
eine Atomexplosion gewesen ist.», Prof. Yukio Yamaguchi, Director
Citicens' Nuclear Information Center, Tokyo
vgl. auch
«The spent
fuel from nuclear plants contains enough plutonium to fabricate about 30
nuclear weapons from a single year of operation of each power reactor.»,
US-Atomphysiker
Prof. Dr. Richard L. Garwin, «The Future of Nuclear Energy,»,
Chicago, 25./26.9.2008 (Kopie
)
9)
vgl.
Hiroshima Atombombe entsprach 12.5 kt TNT (Kopie
),
Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Ärzte in sozialer
Verantwortung e.V. IPPNW
(Friedensnobelpreis 1985)
10)
vgl.
«UN Declaration of Human Rights should be applied to the question of avoidable radiation exposures»,
ECRR 2003 - Recommendations of the European Committee on
Radiation Risk, Brussels 2003
vgl.
Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft, «Präambel:
Im Namen Gottes des Allmächtigen ... Verantwortung gegenüber der Schöpfung
... Unabhängigkeit und Frieden ... Verantwortung gegenüber den künftigen
Generationen ...», 18. April 1999 (Stand am 3. März 2013), admin.ch
vgl.
Gemeinderat Kilchberg
informiert über Radioaktivität & Lösung Naturstrom... Legislaturziel:
Erhaltung der Lebensgrundlagen, SolarPeace.org,
25.11.2008
vgl.
Antwort der Österreichischen Regierung zur SolarPeace-Pressemitteilung
«Klimawandel durch Radioaktivität», Bundeskanzleramt Österreich,
7.10.2009
vgl.
AKW-Mitarbeiter sterben häufiger an Leukämie und Krebs, "Jedes mehr an
Strahlung erhöht die Todeszahl. Langzeitstudie in Frankreich, Großbritannien,
Japan, USA"; Forum, 29.7.2015
11)
vgl.
Sessionsprogramme Ständerat, Herbstsession, 12. - 30. September 2011
vgl.
Schweiz: Bundesrat beschliesst Atomausstieg, admin.ch, 25.05.2011;
«Profitieren kann die Schweiz auf allen Ebenen», Tagesanzeiger, 27.5.2011;
«Wenn's einer schaffen kann, dann wir!», SF Arena, 28.5.2011;
Das unerwartet deutliche JA zum Atomausstieg, NZZ, 8.6.2011
12)
vgl.
Schäden der Atomkatastrophe Fukushima bereits bei 90 bis 100 Milliarden Euro,
Sonnenseite.com, 8.8.2011 und
Fukushima-Betreiber macht Milliardenverlust, Spiegel Online, 09.08.2011
vgl.
Fukushima Studie über Haftungsprobleme: «grundsätzlich unbeschränkte
Haftung des AKW-Betreibers TEPCO» und «Ist der japanische Staat wegen
mangelnder Atomaufsicht haftbar?», Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung
der Wissenschaften e.V., 19.8.2011 (Kopie
)
vgl.
4'300 Milliarden Franken Risikokosten durch Atomenergie
in der Studie "Verbesserte Deckung des Nuklearrisikos
- zu welchen Bedingungen?",
Bundesamt für Energie (Dezember 2000)
vgl.
Atommeiler nicht versicherbar und Munich RE-Chef Von Bomhard in
Schäden durch Super-GAU lassen sich kaum absichern,
WELT ONLINE, 20.3.2011 und auch
Nuclear Expensive and Uninsurable (with insurance up to $3.40/kWh), Sonnenseite.com 2011
vgl.
"Die AKW Begeisterung steckt tief im Kühlturm" (Atomstrom 3 CHF/kWh)
, 3.3.2000,
CASH; und die dort
zitierte Studie "Privatisierung der
KKW-Haftung in der BRD", Gutachten der Regierung Kohl (CDU/CSU/FDP), Sept.
1992; und
Atomstrom würde 5 CHF/kWh kosten ...,
"Atompläne: Unverantwortlich und kurzsichtig",
Greenpeace, 24.5.2005
13)
vgl.
Japan’s Richest Man Takes on Atomic Future With Solar Plans, Bloomberg, 15.6.2011
und
Solarrevolution auf Japanisch, Solarmedia, 16.6.2011 und
Saudi-Arabien: Weltgrößte Solaranlage, Sonnenseite.com, 30.03.2018
vgl. "...realisierbares Potential von 30
bis 50%.", HAUS TECH Nr. 11, 2004,
Handelszeitung
Fachverlag; und "Gemäss einer EU-Studie könnte 2010 mehr als ein Viertel
des schweizerischen Stromverbrauchs auf Dächern produziert werden - mit
Photovoltaik-Anlagen"
(18.6.1997) und
20% PV (Solarstrom) des heutigen Stroverbrauchs
,
Greenpeace, 12.5.2011; vgl auch AEE - Agentur für erneuerbare
Energien und Energieeffizienz: "ein Drittel des heutigen Strombedarfs", Energie
von der Sonne, 2011
vgl.
China : government incentive delivers massive upside to Solar market,
Sonnenseite.com, 19.8.2011
vgl.
«Naturstrom – Lifestyle und Notwendigkeit», SolarPeace.org,
2.5.2008
vgl.
'At the floodgates' of a solar energy boom, "Solar energy, together with
wind power, can potentially tackle the task of transforming the global
energy system...", Eicke Weber, director at Fraunhofer Institute, 29.12.2013
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