"Ärztliches
Memorandum zur industriellen Nutzung der Atomenergie"
Dr. med. Max Otto Bruker
Wiedergabe des
Originaltextes (ISBN 3-89189-015-X) mit freundlicher Genehmigung
des emu-Verlags (Copyright emu Verlags- und Vertriebs-GmbH). |
Kurzfassung zum Lesen, Drucken, Weitergeben ...
(1 Seite)
«Packungsbeilage für Atomkraftwerke und Atomstrom - Risiken und
Nebenwirkungen»
(1 Seite)
«Die Menge an Radioaktivität,
die in einem Reaktor vorhanden ist, ist grösser als die Menge
Radioaktivität, die eine Atombombe verbreitet, und zwar nicht unerheblich
grösser.»
Prof. Dr. C. F. von Weizsäcker
(Atomphysiker),
zitiert von Dr. med. M. 0. Bruker und Dr. rer. nat. W. Herbst in
Kleinschrift Nr.30 (ISBN 3-89189-016-8),
emu-Verlag
vgl. «A reactor in one day produces as much radioactivity as a 50-kt
nuclear explosion.»,
Prof. Dr.
Richard L. Garwin (Atomphysiker), «Can the World Do Without Nuclear
Power? Can the World Live With Nuclear Power?», Nuclear Control Institute, 9.4.2001 (vgl.
Kopie Seite 5
)
Anmerkung: dies entspricht pro Jahr 1460
Hiroshima Atombomben
à 12.5 kt (Kopie
),
Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Ärzte in sozialer
Verantwortung e.V. (IPPNW, Friedensnobelpreis 1985) |
●
Vorwort
●
Atomreaktoren und
Lebensbedrohung
●
Warum Atomreaktoren
●
Radioaktive Stoffe und
Strahlungen
●
Die Reaktion von Organismen auf
ionisierende Strahlung
●
Natürliche und künstlich
erzeugte Strahlung
●
Röntgenuntersuchung und
Strahlung aus Atomreaktoren
●
Die Halbwertszeit
●
Der Atommüll
●
Jod, Strontium, Krypton
●
Die "Toleranzdosis"
●
Anreicherung radioaktiver
Substanzen
●
Kühlwasser
●
Atomreaktoren sind nicht
ungefährlich
●
Anhang 1: Die Verharmlosung der atomaren Niedrigstrahlung
(Dr. Rosalie Bertell)
●
Anhang 2: ECRR 2003 - Recommendations of the European
Committee on Radiation Risk
●
Anhang 3: Was tun bei Gift-Alarm? (Dipl. Ing. Konradin
Kreuzer)
●
P.S. ...
|
Vorwort |
|
|
Wichtige
Informationen ...
vgl.
The Catastrophe of Fukushima, Video speech by the physician,
author and speaker Dr Helen Caldicott, 15.5.2011
vgl. auch
Internal Radioactive Emitters – Invisible, Tasteless, and Odorless, Dr
Helen Caldicott, 14.7.2011 (Kopie
)
vgl. auch
Fukushima – Atomexplosion durch Super-GAU?
,
SolarPeace.org, 11.3.2012, Zusammenfassung (2 Seiten) der TV Dokumentation
Fukushima - Die Wahrheit hinter dem Super-GAU, ARTE, 6.3.2012 (52min,
Wiederholung, NDR, 8.3.2012), «Die Menschen werden mit Dosen belastet, die viel höher
sind als zur Hochzeit der Atombombentest ... 1000 mal höher in der
einhundert-km Zone.», Prof. Christopher Busby, Strahlenchemiker; «Bei Reaktor 3 kann man nicht ausschliessen, dass es
eine Atomexplosion gewesen ist.», Prof. Yukio Yamaguchi, Director
Citicens' Nuclear Information Center, Tokyo
|
Dieser
Beitrag ist vollständig zitiert aus dem "Ärztlichen Memorandum zur
industriellen Nutzung der Atomenergie", Dr. med Max Otto Bruker,
emu-Verlag, 5.
Auflage (ISBN 3-89189-015-X, Copyright emu Verlags- und Vertriebs-GmbH). Die
hervorgehobenen Textstellen sind auch im Originaltext hervorgehoben.
Dr. Bruker
ist bekannt durch seine ausserordentliche Fachkenntnis, seine
Unbestechlichkeit und seine über 60-jährige praktische Erfahrung als Arzt
und Leiter verschiedener Krankenhäuser. Dr. Bruker hatte die Erfahrungen von
Dr. med. Maximilian Bircher - Benner (Schweiz) und die Forschungsergebnisse
von Prof. Dr. med. Werner Kollath in die Praxis umgesetzt. Der Erfolg gab ihm Recht. Seine
Erfahrung wird heute von der
Gesellschaft für
Gesundheitsberatung GGB an Ärzte und Privatpersonen weitergegeben.
Dr. Bruker
hat das
"Ärztliche Memorandum zur industriellen Nutzung der Atomenergie"
1986 verfasst, nachdem "der grösste anzunehmende Unfall (GAU), der sich
angeblich nie ereignen wird, im Atomreaktor von Tschernobyl Wirklichkeit
wurde. Die Katastrophe hat die Gefahren unter Beweis gestellt."
Wolfgang
Rehfus, 3.5.2003
-----
Vorwort zum "Ärztlichen Memorandum zur
industriellen Nutzung der Atomenergie" von Dr. med. M. O. Bruker.
"Das 'Ärztliche Memorandum zur industriellen
Nutzung der Atomenergie' von Dr. med. M. 0. Bruker gibt in Kurzfassung eine
Zusammenstellung von Gründen, weshalb die Inbetriebnahme von Atomkraftwerken
aus medizinischer und biologischer Sicht als unverantwortlich zu bezeichnen
ist."
gez. Prof. Dr. Karl Bechert (Atomphysiker)
|
... weitere Informationen:
Atomkraftwerke und
Jod-Tabletten: Für Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie ihren Arzt oder
lesen ..., mit Kurzfassung Ärztliches Memorandum zur Atomenergie, SolarPeace.org, 12.11.2004
Glaubhafte Friedenspolitik erfordert Verzicht auf Atomenergie!, Offener Brief an Bundespräsident
Köhler in Deutschland, SolarPeace.org, 24.5.2005
"Atomenergie - Kalkulierte Menschenopfer" in
Grün gewinnt - Die letzte Ölkrise und danach, Dr. Rudolf Rechsteiner
Atomenergie und Gesundheit, Internationale Ärzte für die Verhütung des
Atomkrieges Ärzte in sozialer Verantwortung e.V. (IPPNW,
Friedensnobelpreis 1985)
"Gesundheitliche
Folgen von Tschernobyl - 20 Jahre nach der Reaktorkatastrophe", Studie
von IPPNW und Gesellschaft für Strahlenschutz, 06.04.2006
"Verschlußsache Tschernobyl - Die geheimen Dokumente aus dem Kreml - Unsere
Kinder sterben. Helft uns!", Alla Jaroshinskaja, 376 Seiten, 16 Fotos
und 40 Dokumente, ISBN 3-86163-062-1, 21.4.2006 |
Atomreaktoren und
Lebensbedrohung |
|
|
Für die Beurteilung der Gesundheits- und
Lebensbedrohung durch den Betrieb von Atomkraftwerken sind allein Ärzte,
Biologen und Ökologen zuständig und niemand sonst. |
Atomreaktoren und Lebensbedrohung
Für die Beurteilung der Gesundheits- und
Lebensbedrohung durch den Betrieb von Atomkraftwerken sind allein Ärzte,
Biologen und Ökologen zuständig und niemand sonst. Im Gegensatz dazu wird
seit Beginn des Geschäfts mit der Atomkernspaltung in der Öffentlichkeit von
seiten der Behörden, der Hersteller und Betreiber unentwegt der Eindruck
erweckt, als seien für die Beurteilung biologischer Fragen Kernphysiker und
Atomtechniker zuständig. Nur durch dieses Täuschungsmanöver der
einflussreichen Interessengruppen, die den Informationsmarkt beherrschen,
ist es bisher gelungen, vor der Öffentlichkeit die wahren Sachverhalte zu
verschweigen.
Damit wird das Fachwissen dieser Gelehrten auf ihrem Gebiet nicht
angezweifelt; sie vermögen jedoch nicht den Gesamtkomplex zu beurteilen, der
die biologischen und medizinischen Auswirkungen hochenergetischer Strahlung
betrifft, wie sie beim Betrieb von Atomkernspaltungsanlagen als
Radioaktivität entsteht.
Eine grundsätzliche Stellungnahme von ärztlicher und biologischer Seite zur
Problematik der Atomkraftwerke ist daher von ausserordentlicher
Dringlichkeit und Bedeutung. |
Das Bundesamt für Zivilschutz rechnet bei einem Unfall mit
Schadenskosten von 4'200 bis 4'300 Milliarden Franken.
Vgl. "KATANOS -
Katastrophen und Notlagen in der Schweiz", Bundesamt für Zivilschutz (1995)
zitiert in
"Verbesserte Deckung des Nuklearrisikos - zu welchen Bedingungen?"
,
Bundesamt für Energie (Dezember 2000) |
Warum Atomreaktoren |
|
|
Seit der Atombombe weiss jeder, dass die
Kernspaltung mit hohen Risiken für die Gesundheit behaftet ist. |
Warum brauchen wir Atomreaktoren
Bisher sagte man der Bevölkerung,
Atomkraftwerke seien unerläßlich und wesentliche Schäden für die Bevölkerung
seien bei Normalbetrieb nicht zu erwarten. Der Stand der Wissenschaft gibt
jedoch für eine derartige Ableugnung der Gefahren keinerlei Berechtigung.
Vorweg erscheint es jedoch nötig, kurz die Hintergründe zu skizzieren, die
eine Planung der Atomkraftwerke bis zu dem heutigen Stand der Entwicklung
ermöglichen.
Seit der Atombombe weiss jeder, dass die Kernspaltung mit hohen Risiken
für die Gesundheit der jetzigen und vor allem der zukünftigen
Generationen behaftet ist. Als der Schrecken der Atombombe der
Menschheit noch in den Gliedern sass, bedurfte es daher geschickter
Werbetricks, um die Energiegewinnung aus der Spaltung von Uran 235 den
verängstigten Menschen schmackhaft zu machen.
Man griff zu den drei Zwecklügen, dass
die fossilen Energieträger Kohle und Öl in absehbarer Zeit den Energiebedarf
bei steigendem Verbrauch nicht decken, dass der Strom durch Kernspaltung
viel billiger würde als bei konventioneller Herstellung und dass
Atomkraftwerke völlig gefahrlos seien.
Heute wird von interessierten Kreisen behauptet, dass trotz des zusätzlichen
Angebots an alternativen Energien (Sonnenenergie, Wind, Erdwärme) ohne
Atomstrom demnächst die Lichter ausgingen.
Die Unrichtigkeit dieser Zweckmeldungen ist von Fachleuten längst
nachgewiesen, braucht daher hier nicht mehr erörtert zu werden. Bei jeder
Erörterung der Risiken von Uranreaktoren erscheint es notwendig, sich dieser
falschen Voraussetzungen ständig bewusst zu sein, da die Abwägung von
Vorteil und Nachteil entscheidend davon abhängig ist, ob die Kernspaltung
zur Energiegewinnung ein notwendiges Übel ist oder nicht. |
|
Radioaktive Stoffe und
Strahlungen |
|
|
Schon beim Normalbetrieb ist eine Emission
fester und gasförmiger Radionuklide in die Umgebung
trotz Einhaltung grösster
Sicherheitsmassnahmen nicht zu verhindern (daher Toleranzen). |
Radioaktive Stoffe und Strahlungen
In einem Atomreaktor, der mit Uran 235
betrieben wird, entstehen beim gebremsten Kernspaltungsprozess dieselben
radioaktiven Stoffe und Strahlungen wie bei der Explosion einer Atombombe.
Der Unterschied besteht lediglich darin, dass die Radionuklide bei der Bombe
frei in die Atmosphäre gelangen, während man sie beim Reaktor eingeschlossen
zu halten versucht. Die Risikofaktoren sind demnach in erster Linie davon
abhängig, wie weit es gelingt, ein Entweichen radioaktiver Substanzen in die
Umwelt zu verhindern und die Biosphäre für alle Zeiten von dem Kontakt mit
dem Atommüll fernzuhalten.
Schon beim Normalbetrieb ist eine Emission fester und gasförmiger
Radionuklide in die Umgebung trotz Einhaltung grösster Sicherheitsmassnahmen
nicht zu verhindern (daher Toleranzen).
Der Zerfall des Atomkerns erfolgt unter Abgabe von strahlender Energie. Man
unterscheidet 1.) Alphastrahler, die nichts anderes darstellen als
Heliumkerne, 2.) Betateilchen, die identisch sind mit einem Elektron oder
Positron und 3.) GammaStrahlen, das sind elektromagnetische Schwingungen vom
Charakter einer sehr harten, äusserst kurzwelligen Energiestrahlung, die
sich, da ohne Masse und Ladung, mit Lichtgeschwindigkeit gradlinig
fortpflanzen.
Die besondere Gefährlichkeit der Alphateilchen besteht darin, dass sie als
korpuskuläre Elemente im Organismus abgelagert (inkorporiert) werden können.
Sie haben nur eine geringe Reichweite, im lebenden Gewebe nur ungefähr 1 /
100 mm. Doch ist ihre ionisierende Wirkung infolge ihrer relativen Grösse
und Masse ausserordentlich gross: Ein einziges Alphateilchen vermag auf
seinem Weg etwa hunderttausend lonenpaare zu erzeugen! Betateilchen haben
eine je nach ihrer Energieladung verschieden hohe Geschwindigkeit. Ein
Betateilchen von 0,61 MeV (Mega-Elektronenvolt = 610000 eV) Energie erreicht
90% der Lichtgeschwindigkeit. Sie sind schon wesentlich
durchdringungsfähiger. Ihre Reichweite kann in der Luft über einen Meter
betragen und im menschlichen Gewebe einige Millimeter.
Gammastrahlen und schnelle Neutronen besitzen nicht nur ungeheure Energien,
sondern haben auch mangels einer elektrischen Ladung eine fast unbegrenzte
Reichweite. Energiereiche Gammastrahlen können 20 cm starke Bleiplatten
durchdringen, und Neutronen werden selbst von meterdicken Betonwänden nicht
restlos absorbiert. |
|
Die Reaktion von Organismen |
|
|
Strahlungsschäden: Änderung von Zellstrukturen
und Änderungen des Zellstoffwechsels.
"Was ist Ihnen lieber: Energie sparen und
Nutzung der Sonnenenergie, dafür weniger Krebskranke und Erbgeschädigte,
oder Atomstrom?"
Prof. Dr. Dr. h.c. Karl Bechert (Atomphysiker) |
Die Reaktion
von Organismen auf ionisierende Strahlung
Die Wirkung der ausgestossenen Teilchen
bzw. Energie-Quanten kommt durch ihre ausserordentlich grosse
Bewegungsenergie zustande. Sie tritt in bestrahlter Materie in verschiedener
Form in Erscheinung als
1.
Umwandlung der kinetischen Energie (Bewegungsenergie), beim Auftreffen in
thermische Energie, d. h. Erwärmung.
2.
Abtrennung von Elektronen eines getroffenen Atoms, das ist Ionisation.
3. Dadurch
Erzwingung von chemischen Reaktionen.
4.
Auslösung von Kernumwandlung beim direkten Treffen eines Atomkerns.
5.
Strahlungsanregung im getroffenen Atom, so dass dieses nun selber sekundär
"strahlend" wird und
6.
Zerstörung der Gitterstruktur von Kristallen, d. h. auch von Metallen.
In lebendigen Organismen beginnt die Wirkung ionisierender Strahlen mit dem
Primärvorgang der Energieabsorption im atomaren und molekularen Bereich.
Daran schliessen sich Sekundärreaktionen an, die zunächst einfacher
chemischer Natur sind, bald aber in den Bereich komplizierter
Stoffwechselreaktionen hineinreichen. Primärereignis und anschliessende
radiochemische Sekundärfolgen führen zu zwei Typen von Strahlungsschäden:
Zur Änderung von Zellstrukturen und Änderungen des Zellstoffwechsels.
Das geordnete System der grossen Zahl von zum Teil an die Mitochondrien
gebundenen Enzymen, die in gesetzmässiger Weise im Zellstoffwechsel
ineinander greifen, wird gestört oder blockiert, was den Tod der Zelle oder
ihre Entartung, d. h. die Umwandlung in eine Krebszelle, zu bedeuten vermag.
Wird der Zellkern getroffen, führt seine Strahlenschädigung infolge der
Hemmung der Bildung von Desoxyribonukleinsäure (der Substanz der
Erbanlagen), zu Unfähigkeit weiterer Kern- und Zellteilungen und vor allem
zu Mutationen, die wiederum zu Erbänderungen führen.
Da die Bildung der stoffwechsellenkenden Enzyme ebenfalls über die Gene
erfolgt, kann deren Schädigung auch Störungen der Enzymsynthese bewirken und
damit zu erblichen Stoffwechseldefekten Anlass sein. Wir kennen heute
bereits weit über hundert, teils sehr schwere, solcher erblicher
Erkrankungen, die die Blutbildung' den Eiweisstoffwechsel, den Kohlenhydrat-
und Fettstoffwechsel, den Glykogen- und den Purinstoffwechsel usw. betreffen
und zu Störung der Blutbildung, zu Schwachsinn, Epilepsie, Hirndegeneration,
Ekzemen, Arthritis, Hautkrebs, Zwergwuchs, Netzhaut- und Linsendefekten,
Erblindung, Verkalkung der Nieren, Nierensteinen, Krampfzuständen und frühem
Tod, z. T. noch im Kleinkindesalter, führen. Andere erzeugen Leberschäden,
Muskelschwäche, Störungen der Knochenentwicklung, Knochenerweichung und
immer wieder Hirndegenerationen mit Schwachsinn und Demenz. Alle diese
Krankheiten sind unheilbar, weil in der Erbmasse begründet, und werden
grösstenteils an evtl. Nachkommen weitervererbt.
"Was ist Ihnen lieber: Energie sparen
und Nutzung der Sonnenenergie, dafür weniger Krebskranke und Erbgeschädigte,
oder Atomstrom?"
Prof. Dr. Dr. h.c. Karl Bechert (Atomphysiker) |
|
Natürliche und künstliche Strahlung |
|
|
Von den Befürwortern wird immer die
Strahlenbelastung durch Atomkraftwerke mit der natürlichen Grundstrahlung
verglichen. Dieser Vergleich ist
unhaltbar und irreführend. |
Natürliche und
künstlich erzeugte Strahlung
Von den
Befürwortern von Atomkraftwerken wird immer wieder die Strahlenbelastung durch Atomkraftwerke mit der natürlichen Grundstrahlung
verglichen, um die Gefahren zu bagatellisieren. Dieser Vergleich ist
vom wissenschaftlichen Standpunkt aus unhaltbar und irreführend, denn
bei der kosmischen Strahlung handelt es sich vorwiegend um Strahlung, bei
der keine radioaktiven Substanzen inkorporiert werden. Bei der
Grundstrahlung sind zwar auch radioaktive Stoffe, z. B. C 14, beteiligt;
der wesentliche Unterschied gegenüber den Emissionen aus Kernreaktoren
besteht aber darin, dass es sich bei letzterem um radioaktive Substanzen
handelt, die völlig neuartig sind. Ihre generelle Wirkung, die in der
Erzeugung von somatischen und genetischen Schädigungen besteht, ist zwar
bekannt, die spezifischen Wirkungen der zahlreichen Isotope sind aber noch
längst nicht ausreichend erforscht. Vor allem über die Langzeit- und
Spätwirkungen können noch keine Erfahrungen vorliegen, da die Verseuchung
mit den Substanzen aus der künstlichen Kernspaltung erst seit relativ kurzer
Zeit erfolgt. Man bedenke, dass die Latenzzeit für die Krebsentstehung, die
etwa 30 Jahre beträgt, noch nicht abgelaufen ist, ganz zu schweigen von den
genetischen Spätschäden, die in vollem Masse erst ab der dritten Generation
zu erwarten sind.
Es ist auch nicht erlaubt, zu sagen, dass die Menschheit sich an
die natürliche Grundstrahlung gewöhnt habe, wie es die Betreiber
der Atomreaktoren auszudrücken pflegen. Denn ein Teil der spontanen
Mutationen und der spontanen Krebsentstehung kommt auf das Konto der
Grundstrahlung. Dieser Tatbestand wird daher besser formuliert, wenn man
sagt: Die Menschheit befindet sich in einem biologischen Gleichgewicht mit
der natürlichen Grundstrahlung. |
Anmerkung:
Bei der natürlichen,
kosmischen Strahlung werden demnach vorwiegend keine radioaktiven Substanzen inkorporiert (d.h. vom Körper aufgenommen).
Dagegen handelt es sich bei
der künstlich erzeugten Strahlung durch Atomkraftwerke:
1. um radioaktive Substanzen,
2. um radioaktive Substanzen, die völlig neuartig sind, und
3. um radioaktive Substanzen, die vom Körper inkorporiert werden.
vgl.
Strahlung und die Wirkung auf Menschen, ICRP (International Commission
on Radiological Protection) und Bundesumweltministerium, 20.6.2007
vgl.
AKW-Mitarbeiter sterben häufiger an Leukämie und Krebs, "Jedes mehr an
Strahlung erhöht die Todeszahl. Langzeitstudie in Frankreich, Großbritannien,
Japan, USA"; Forum, 29.7.2015 |
Röntgenuntersuchung und
Strahlung aus Atomreaktoren |
|
|
In der Medizin wendet man Bestrahlung in
Einzelfällen gezielt an. Kernindustrie verursacht völlig ungezielte
Wirkungen, vor denen kein Lebewesen auf der Erde sicher ist.
Wir wollen nicht in einer atomaren
Katastrophe untergehen, wir wollen nicht, dass unsere Nachkommen uns
verfluchen, weil wir dem atomaren Wahnsinn nicht Widerstand geleistet haben!
Prof. Dr. Dr. h.c. Karl Bechert
(Atomphysiker) |
Röntgenuntersuchung und Strahlung aus Atomreaktoren
Auch der
Hinweis der Betreiber von Atomkraftwerken, dass die Strahlenbelastung der
Bevölkerung durch diagnostische und therapeutische Anwendungen von
Röntgenstrahlen zur Zeit noch höher liege als die zu erwartende aus den
Atomkraftwerken, ist kein Argument für die Reaktoren. Denn man kann aus
diesen Fakten auch den entgegengesetzten Schluss ziehen, dass nämlich die
Strahlenbelastung schon jetzt so gross ist, dass eine zusätzliche durch
Atomkraftwerke nicht zu verantworten ist. Dies gilt um so mehr, wenn man die
Vorschädigung durch chemische Gifte, d. h. die toxische Gesamtsituation,
berücksichtigt.
Der Vergleich der natürlichen Strahlung mit der Wirkung radioaktiver
Substanzen, die aus Atomkraftwerken stammen, ist noch aus einem anderen
Grunde unstatthaft: Die von aussen zum Körper gelangende Strahlung lässt
sich mit geeigneten Vorrichtungen abschirmen und durch Entfernung von der
Strahlenquelle verringern. Diese Schutzmassnahmen sind bei einverleibten
Substanzen, wie sie aus Atomreaktoren stammen, nicht anwendbar; sie
schädigen aus nächster Nähe Zellen und Gewebe.
Auch der häufig angestellte Vergleich der Strahlenbelastung aus
medizinischen, diagnostischen und therapeutischen Gründen mit den Gefahren
durch die Emission radioaktiver Substanzen aus Atomkraftwerken ist absurd,
denn Medizin und Kerntechnik sind in ihrer Zielsetzung so grundlegend
verschieden: In der Medizin wendet man die Durchleuchtung oder Bestrahlung
in Einzelfällen gezielt an, um einem Menschen zu helfen, wobei sich in den
meisten Fällen die Bestrahlung der Keimdrüsen weitgehend vermeiden lässt.
Dagegen verursacht die Kernindustrie in erster Linie durch Verunreinigung
der Umwelt oder auch durch direkte Bestrahlung völlig ungezielte Wirkungen,
vor denen kein Lebewesen auf der Erde sicher ist.
Aber auch die Risikovergleiche von medizinischen radiologischen Massnahmen
mit der Kernenergie sind unstatthaft: Während der Verzicht auf die
Kernindustrie gesundheitlich völlig unbedenklich ist, bedingt der Verzicht
auf ärztliche Hilfe zusätzliches Risiko für Leben und Gesundheit. Daher ist
der Versuch, eine zwangsläufig gesundheitsschädigende Industrie mit dem
Hinweis auf Nebeneffekte der ärztlichen Gesundheitspflege zu rechtfertigen,
sachlich irreführend und moralisch minderwertig.
Man
nennt uns Aufwiegler - wir aber wollen nicht in einer atomaren Katastrophe
untergehen, wir wollen nicht, dass unsere Nachkommen uns verfluchen, weil
wir dem atomaren Wahnsinn nicht Widerstand geleistet haben!
Prof. Dr. Dr. h.c. Karl Bechert
(Atomphysiker) |
|
Die Halbwertszeit |
|
|
Es gibt keine Möglichkeit, Radioaktivität zu
vernichten. |
Die
Halbwertszeit
Von den ca. 1200 radioaktiven Isotopen, die bei der Kernspaltung entstehen,
haben die meisten eine so kurze Halbwertszeit, dass sie als Gefahrenquelle
vernachlässigt werden können. Es bleiben aber noch etwa 200 Isotope übrig,
über deren Auswirkung im biologischen Bereich auf lange Zeit noch keine
ausreichenden Kenntnisse vorhanden sind.
Es gibt keine Möglichkeit, Radioaktivität zu vernichten. Sie besteht
so lange, bis die gesamte Strahlungsenergie abgegeben ist. Dies dauert bei
einigen radioaktiven Stoffen kurze Zeit - Sekunden bis Tage -, bei anderen
aber Jahre und Jahrzehnte, oft Jahrhunderte und auch Jahrtausende, je nach
ihrer Halbwertszeit. Unter Halbwertszeit versteht man jene Zeitspanne, in
welcher die Hälfte der Atome der ursprünglich vorhandenen Menge eines
bestimmten radioaktiven Stoffes unter Abgabe von strahlender Energie
umgewandelt wird. Diese Halbwertszeit vergeht nun wieder, bis von der
verbliebenen Hälfte neuerlich die Hälfte abgestrahlt ist usw. So kommt es,
dass nach der zehnfachen Halbwertszeit immer noch ein Tausendstel der
ursprünglichen Menge des Strahlenstoffes vorhanden ist. |
|
Der Atommüll |
|
|
Nur 0,1 % des Brennmaterials im Reaktor wird
in Energie umgesetzt, 99,9 % bleibt als hochradioaktiver Atommüll zurück. |
Der Atommüll
Da nur 0,1 % des Brennmaterials im Reaktor in
Energie umgesetzt wird, 99,9 % also als hochradioaktiver Atommüll
zurückbleiben, werden in Atomreaktoren unvorstellbare Mengen von Atommüll
erzeugt. Für das Jahr 2000 wird, eine kontinuierliche Kernenergieproduktion
vorausgesetzt, ein täglicher Spaltproduktausstoss von 3000 kg (bzw. 2,4
Milliarden Curie nach 100 Tagen) vorhergesagt, oder anders ausgedrückt: Der
jährliche Spaltproduktausstoss hätte ein Ausmass von rund 1 Billion Curie.
Was dies bedeutet, kann man erst beurteilen, wenn man weiss, dass zur Tötung
eines Menschen schon ein tausendstel Curie eingeatmeter Radioaktivität
genügt. Dies würde einem tausendstel Gramm Radium entsprechen. Der Erdvorrat
an Radium beträgt aber nur 3 kg.
Der Atommüll kann nicht beseitigt werden. Mit Rücksicht auf die lange
Halbwertszeit der Spaltprodukte und deren biologischer Wirksamkeit muss eine
langfristige Kontrolle der Lagerung für einen Zeitraum von über 1000 Jahren
sichergestellt sein. |
|
Jod, Strontium, Krypton
und Plutonium |
|
|
Bei der Bestrahlung eines Menschen mit der
maximal erlaubten Dosis wäre zu erwarten, dass ein Mensch unter zehn einen
Lungenkrebs bekäme.
Es gibt bis jetzt keine sicheren Daten, aus
denen eine geringste Dosis von Plutonium 239 hervorgeht, unterhalb der keine
Krebsentstehung möglich ist. |
Jod,
Strontium, Krypton und Plutonium
Die gefährlichsten der freiwerdenden
radioaktiven Substanzen sind Jod 129 mit einer Halbwertszeit von 17
Millionen Jahren, Jod 131 (Halbwertszeit 8 Tage), Strontium 90 (Halbwertszeit
28 Jahre), der radioaktive Wasserstoff, genannt Tritium (Halbwertszeit 12
Jahre), das Edelgas Krypton 85 mit einer Halbwertszeit von 10,6 Jahren und
Plutonium 239 mit einer Halbwertszeit von 24 000 Jahren.
Krypton 85 ist besonders gefährlich, da es mit Filtern bis jetzt noch nicht
zurückgehalten werden kann. Es kann in einigen Jahrzehnten zu einer
weltweiten Gefahr werden, da es schwerer ist als Luft, sich also in
Bodennähe aufhält, chemisch nicht reagiert, also nicht durch chemische
Abbindungen beseitigt werden kann.
Die spezifischen Gefahren der einzelnen radioaktiven Substanzen liegen in
ihren Beziehungen zu einzelnen Organen und Geweben, in denen sie
angereichert werden; Caesium in den Muskeln, Jod in der Schilddrüse und
Strontium im Knochen. Plutonium 239 ist der Brennstoff der schnellen Brüter.
Infolge seiner hohen Halbwertszeit nimmt seine Radioaktivität innerhalb
menschlicher Zeiträume nicht ab. Wegen seiner physikalischen Eigenschaften
reagiert es wechselseitig mit den Stoffen, auf die es trifft. Infolgedessen
lagert es seine Energie in einer relativ kurzen Entfernung ab, ungefähr 0,4
mm im festen Gewebe. Die krebserzeugende Kraft des Plutoniums ist wohl
bekannt. Ein millionstel Gramm, in die Haut von Mäusen injiziert, hat Krebs
hervorgerufen.
Plutonium neigt auch dazu, Aerosole von sehr verschiedener Teilchengrösse zu
bilden. Die grössten (die sogenannten heissen Teilchen) lagern sich
vorzugsweise im Lungengewebe ab. Sie sind besonders geeignet, Krebs zu
erzeugen. Ein Teilchen, das z. B. täglich 5000 Heliumkerne aussendet, würde
zwischen ein und zwanzig Lungenalveolen einer genügend starken Strahlung
aussetzen, um zum Zelltod zu führen. Bei der Bestrahlung eines Menschen mit
der maximal erlaubten Dosis wäre zu erwarten, dass ein Mensch unter zehn
einen Lungenkrebs bekäme, wenn man annimmt, das das Krebsrisiko 1 : 10 000
für ein spaltendes Teilchen wäre. Es gibt bis jetzt keine sicheren Daten,
aus denen eine geringste Dosis von Plutonium 239 hervorgeht, unterhalb der
keine Krebsentstehung möglich ist. |
vgl. auch
Jod-Kritik.de, Dagmar Braunschweig-Pauli |
Die "Toleranzdosis" |
|
|
"Es gibt keinerlei Beweis dafür, dass es
eine sichere Toleranzgrenze für die Strahlung gibt."
(Strahlenlaboratorium in Livermore /
Kalifornien)
"Selbst die kleinste Menge radioaktiver
Ausstrahlung kann schädliche genetische und vielleicht körperliche Wirkungen
auslösen."
(Urteil des wissenschaftlichen Ausschusses der
Vereinten Nationen)
Die schädigende Wirkung selbst kleinster
Strahlendosen wird über lange Zeiträume hinweg summiert. |
Die
"Toleranzdosis"
Überhaupt schädigt jede Art energiereicher Strahlung lebende Organismen
selbst in geringsten Quantitäten. Das diesbezügliche Urteil des
wissenschaftlichen Ausschusses der Vereinten Nationen lautet: "Selbst die
kleinste Menge radioaktiver Ausstrahlung kann schädliche genetische und
vielleicht körperliche Wirkungen auslösen." Damit wird die Problematik der
Strahlenschutzverordnungen der einzelnen Länder deutlich, die sich auf die
Richtlinien der ICRP (Internationale Strahlenschutzkommission) stützen.
Die sogenannte "Toleranzdosis" - heute "höchstzulässige Dosis" genannt -
wurde im Jahre 1904 mit 210 Röntgeneinheiten pro Woche angegeben und seither
immer gemäss neuen Einsichten in die Gefährlichkeit der Strahlung
herabgesetzt. Die einstweilige letzte Verringerung wurde 1958 vorgenommen,
und zwar auf 0,1 Röntgeneinheiten pro Woche.
Gofman und
Tamplin vom Lawrence Strahlenlaboratorium in Livermore/Kalifornien, haben
auf Grund neuer Berechnungen eine sofortige Herabsetzung der bisher
erlaubten Strahlenbelastung auf 1/100 gefordert: "Es gibt keinerlei Beweis
dafür, dass es eine sichere Toleranzgrenze für die Strahlung gibt."
Diese
Wissenschaftler schätzen, dass die Strahlendosis, die der Bürger
durchschnittlich nach den geltenden Richtlinien des Atomenergieprogramms
erhalten darf, jährlich zusätzlich 64 000 Fälle von Krebs und Leukämie
verursachen werden, dazu 150 000 bis 1 500 000 Todesfälle durch genetisch
bedingte Krankheiten, dieses auf der Grundlage einer Bevölkerung von 500 000
000 Einwohnern.
Dabei sind die zahllosen Gesundheitsschaden, die nicht zum Tode führen,
nicht berücksichtigt, da sie nicht exakt erfassbar sind. Sie müssen aber
logischerweise um ein Vielfaches höher liegen als die Todesraten. Nicht
berücksichtigt ist bei der Berechnung auch, dass nach den Plänen die Zahl
der Atomreaktoren bis zum Jahre 2000 sich vervielfacht haben wird.
Die schädigende Wirkung selbst kleinster Strahlendosen wird über lange
Zeiträume hinweg summiert. |
|
Anreicherung radioaktiver Substanzen |
|
|
Am stärksten gefährdet ist das Kind im
Mutterleib. |
Anreicherung
radioaktiver Substanzen
Infolge der Speicherung der radioaktiven Substanzen in Pflanzen und Tieren
wird das Ausmass der Strahlenschäden vergrössert. In den Binnengewässern
wird dadurch die Situation dahingehend verschärft, dass Fische, die in einer
Umgebung mit einem Gehalt eines radioaktiven Stoffs leben, der als zulässig
gilt, diesen so anheben können, dass sie für den menschlichen Genuss
unzulässig radioaktiv verseucht sind.
Über spezielle Ionenpumpenmechanismen werden von vielen Organismen
lebensnotwendige Elemente aus der Umwelt aufgenommen und zumeist gegenüber
der Aussenkonzentration angereichert. So findet man z. B. die Konzentration
bestimmter radioaktiver Substanzen in den Eiern von Wasservögeln um das
1,5millionenfache angereichert gegenüber der Konzentration dieser Substanzen
im Fluss, aus dem die Vögel ihre Nahrung holen. Durch diese Anreicherung
radioaktiver Substanzen im Gewebe der Fortpflanzungsorgane bekommt die durch
Strahlenbelastung verursachte Schädigung kommender Generationen eine
wesentlich gefährlichere Note.
Am stärksten gefährdet ist das Kind im Mutterleib. |
|
Kühlwasser |
|
|
Kaum vorausberechenbare Verschiebungen der ökologischen Verhältnisse. |
Kühlwasser
Da Atomkraftwerke doppelt soviel Kühlwasser benötigen wie konventionelle,
bringt die Erwärmung der bereits durch chemische Verschmutzung belasteten
Flüsse neben den Gefahren der radioaktiven Verseuchung weitere Probleme: Bei
10 Grad Wassertemperaturerhöhung laufen chemische und biochemische Prozesse
doppelt so schnell ab. Rechnet man z. B. für Würgassen, dass 80 bis 90 % des
gesamten Flusswassers das Kraftwerk durchlaufen und sich dann, von 26 bis 33
Grad erwärmt, wieder mit dem restlichen Flusswasser vermischen, so kommt man
auf Temperaturen, die weit über 28 Grad liegen.
Die
Wassertemperatur im Kühlaggregat wird mit 38 Grad angegeben. Dieser
Wärmegrad stellt das Optimum für Krankheitserreger wie Salmonellen, Cholera-
und andere Bakterien dar. Bakterienvermehrung vermindert den
Sauerstoffgehalt des Wassers erheblich, wodurch es zu kaum
vorausberechenbaren Verschiebungen der ökologischen Verhältnisse kommt, die
vielschichtig sind. Dazu kommt, dass sich bei Aufheizung weniger Sauerstoff
im Wasser löst als bei tieferen Temperaturen. Erwärmtes Wasser ist ein gutes
Milieu für Blaualgen, die den Stoffkreislauf durch Faulschlammablagerungen
belasten und in den Filteranlagen der Wasserwerke Schwierigkeiten bereiten.
Ausserdem scheiden die Blaualgen hochgiftige Eiweisstoffe ab. In
Tierversuchen ist erwiesen, dass 1/1000 Milligramm pro kg Körpergewicht
tödlich wirkt. |
|
Atomreaktoren sind nicht ungefährlich |
|
|
Zusammenfassend muss festgestellt werden, dass
vor allem ein Anwachsen erblicher Defekte als Folge der radioaktiven
Verseuchung zu erwarten ist.
Die ärztliche und ökologische Betrachtung
lässt kein anderes Urteil zu, als die Inbetriebnahme von Atomkraftwerken
nach dem heutigen Stand von Wissenschaft und Technik als unverantwortlich zu
bezeichnen. |
Atomreaktoren
sind nicht ungefährlich
Es muss nachdrücklich festgehalten werden,
dass schon beim Normalbetrieb eine Emission fester und gasförmiger
radioaktiver Substanzen in die Umgebung trotz Einhaltung grösster
Sicherheitsmassnahmen nicht zu verhindern ist. Kalkuliert man jedoch die
Möglichkeit von Unfällen ein, so ist es - gelinde gesagt - unverantwortlich,
wenn von einer Ungefährlichkeit der Atomkraftwerke gesprochen wird. Selbst
unter Annahme einer absoluten technischen Sicherheit, die es natürlich
niemals geben kann, bleibt jetzt und in Zukunft die überwiegende
Unfallursache bestehen: das Versagen des Menschen. Bei verschiedenen
Reaktorunfällen in der letzten Zeit taucht die berechtigte Frage auf, ob der
Unfall trotz oder wegen der komplizierten Kontroll- und Schutzvorrichtungen
aufgetreten ist.
Daneben sind noch elementare Ereignisse wie Überschwemmungen und Erdbeben zu
erwähnen, sowie Sabotage und kriegerische Auseinandersetzungen, in denen die
Zerstörung von Kernreaktoren zur Ausschaltung der feindlichen
Energieversorgung legitimes Ziel wäre.
Einer der hauptsächlichsten Fehler in der Beurteilung der Gefahrenmomente,
die durch den Betrieb von Atomkraftwerken entstehen, liegt darin, dass nicht
beachtet wird, dass ein einzelner Reaktor nur einen kleinen, für sich nicht
existenzfähigen Bereich im Rahmen der Kerntechnik darstellt. Die
industrielle Gewinnung von Wärme aus der Kernspaltung ist auf einen
umfangreichen Komplex von Betrieben angewiesen. Das spaltbare Material muss
im bergmännischen Abbau gewonnen werden, im Isotopenanreicherungsverfahren
konzentriert und zu Brennelementen verarbeitet werden, die ihrerseits nach
dem Gebrauch im Atomreaktor in Aufbereitungsanlagen regeneriert werden, und
schliesslich muss der radioaktive Abfall Jahrtausende abgelagert und bewacht
werden.
Da die weitaus grössere Gefährdung der Bevölkerung durch radioaktive
Verseuchung in diesen technischen Vor- und Nachverfahren liegt, ist es
bei der Beurteilung der Gefährdung durch ein Atomkraftwerk nicht
statthaft, nur den kleinen Sektor des Atomkraftwerks selbst zu
berücksichtigen.
Die grösste Verseuchung geschieht durch die Aufbereitungsanlagen. So hat
allein die Aufbereitungsanlage in West Valley, New York, im letzten Jahr
1'000'000 Curie Krypton 85 in die Atmosphäre abgegeben. So setzt selbst das
sauberste Atomkraftwerk über die Aufbereitungsanlage aus den produzierten
aktiven Nukliden einen Teil in die Biosphäre frei und leistet wiederum
mittelbar einen Beitrag zur globalen radioaktiven Verseuchung.
Zusammenfassend muss von ärztlicher Sicht aus festgestellt werden,
dass neben den körperlichen Langzeit- und Spätschäden vor allem ein
Anwachsen erblicher Defekte als Folge der radioaktiven Verseuchung der
Biosphäre durch die Atomkraftwerke zu erwarten ist. Da sich diese
Erbschäden erst in mehreren Generationen sichtbar äussern werden und die
Umwelteinwirkung der Kerntechnik heute noch eine relativ geringe ist, kann
man den trügerischen Eindruck einer heilen Situation gewinnen.
Eine unkritische optimistische Fortschrittserwartung ist auf dem Gebiet der
Atomkernspaltung ebenso gefährlich wie die Illusion, anzunehmen, dass auch
die schlimmsten Umweltprobleme von Wissenschaft und Technik stets
rechtzeitig gelöst werden könnten. Die ärztliche und ökologische
Betrachtung lässt kein anderes Urteil zu, als die Inbetriebnahme von
Atomkraftwerken nach dem heutigen Stand von Wissenschaft und Technik als
unverantwortlich zu bezeichnen.
Der grösste anzunehmende Unfall (GAU), der sich angeblich nie ereignen wird,
ist nun im Atomreaktor von Tschernobyl Wirklichkeit geworden. Die
Katastrophe hat die Gefahren unter Beweis gestellt.
Dr.
med. M. 0. Bruker
Natürliche Umgebungsstrahlung ist naturgegeben. Radioaktive Stoffe aus
Atomkraftwerken werden uns zusätzlich aufgezwungen.
Prof. Dr. Dr. h.c. Karl Bechert
(Atomphysiker) |
|
Anhang 1 |
|
|
Die konstante Niedrigstrahlung, die von allen
Kettengliedern der Atomindustrie ausgeht.
Wenn wir über die Folgen einer langfristigen
radioaktiven Niedrigstrahlung reden, müssen wir uns darüber im Klaren sein,
dass damit genetische Fehler entstehen, die die Vererbung beeinflussen
werden.
Wir verkürzen die Zahl der Generationen,
die nach uns auf diesem Planeten leben werden.
Von Harmlosigkeit kann niemand mehr reden,
der die Untersuchungen
von Dr. Rosalie Bertell
kennt. |
Die Verharmlosung der atomaren Niedrigstrahlung
1)
... Weil bekannt ist, dass radioaktive
Strahlung in lebenden Zellen zu Krebs führt, hat sich die Forschung meist
darauf beschränkt, Krebsopfer zu zählen. Nur wenn die Zahl der Toten in der
Nähe von strahlenden Objekten höher ausfiel als anderswo, wurde eine Gefahr
registriert. Weil dies nach den statistischen Daten nicht der Fall war,
wurde die konstante Niedrigstrahlung, die von allen Kettengliedern der
riesigen Atomindustrie ausgeht, als harmlos bewertet. ...
... »Wenn gesundheitliche Schäden aufgedeckt würden«, so die Ärztin
und Strahlenspezialistin Rosalie Bertell, »würde keiner mehr die
Produktion von Atomwaffen akzeptieren. Die Menschen würden begreifen,
dass wir uns buchstäblich selbst umbringen, wenn wir weiter auf die
Atomtechnologie vertrauen. Meine Hoffnung aber ist, dass man die
Menschen für alternative Formen von Energie und militärischer Sicherheit
interessieren kann, wenn man die tatsächlichen Fakten zeigt.« ...
Rosalie Bertell (Alternativer Nobelpreis 1986), Ärztin und Mitglied des
römisch-katholischen Ordens der »Grauen Nonnen des heiligen Herzens«, war
eine stille und gründliche Wissenschaftlerin, weit entfernt vom Aktivismus
der Antiatombewegung, als sie in den 6oer-Jahren aufgefordert wurde, an
einer umfassenden Leukämiestudie in den USA teilzunehmen. Seit den späten
50er-Jahren war die Blutkrebsrate enorm angestiegen, ohne dass irgendjemand
wusste, warum. Umfangreiche Untersuchungen brachten zunächst nur an den Tag,
dass 87 Prozent der Betroffenen in ihrem Leben vielen Röntgenuntersuchungen
ausgesetzt gewesen waren. Röntgen aber galt - bei entsprechenden
Vorsichtsmaßnahmen - als harmloses Diagnosemittel mit minimaler Strahlung:
von Opfern war bislang nichts bekannt. Rosalie Bertell stand also vor Daten,
die im bisherigen Denkmodell keinen Sinn machten. Erst als sie für das
Phänomen der Strahlen einen ganzheitlichen Ansatz fand, ergaben die
eindeutigen Zahlen einen Sinn.
Wenn radioaktive Strahlung überall auf der Erde natürlich vorkommt und
erwiesenermaßen schädlich ist, so überlegte sich die Nonne, dann muss sie
ein wesentlicher Faktor des menschlichen Alterungsprozesses sein, bei dem
die Kraft des Immunsystems und die Selbstheilungskräfte nach und nach
verloren gehen. Statt wie ihre Kollegen Leichen zu zählen, begann Rosalie
Bertell, Lebensjahre zu zählen, und kam zu dem erstaunlichen Ergebnis, dass
eine Röntgenuntersuchung das Risiko, an Leukämie zu erkranken, ebenso
erhöhte wie der Alterungsprozess eines Lebensjahres.
Die künstlich hervorgerufene Strahlung wurde bei diesem Ansatz nicht mehr
als eindeutig zu identifizierende Ursache von Todesfällen betrachtet,
sondern eher wie ein zusätzliches Gift, das durch die Schwächung des
Gesamtorganismus für viele Krankheiten verantwortlich sein konnte. Damit
zeigte sich, dass radioaktive Strahlung nicht nur Krebs, sondern auch
Diabetes, Arteriosklerose, Herzkrankheiten und andere altersbedingte
Krankheiten auslösen konnte. »Wenn man die Hintergrundstrahlung
erhöht, erhöht man damit auch die Zahl der Fehler im biologischen
Feedbacksystem, die normalerweise über einen längeren Zeitraum auftreten«,
sagt Rosalie Bertell. Ihr Ansatz wurde bestätigt, als die Radiologin Alice
Stewart (Alternativer Nobelpreis 1986) entdeckte, dass praktisch jede
Krebserkrankung bei Kindern mit der Hintergrundstrahlung zusammenhängt.
Was für die Röntgenstrahlung galt, musste auch für die radioaktive
Niedrigstrahlung in der Nähe von Nuklearanlagen gelten, überlegte Rosalie
Bertell. Denn die bislang als harmlos geltende Niedrigstrahlung kam
nachgewiesenermaßen in der Luft, im Trinkwasser und in der Nahrung von Erste
statistische Analysen im US-Bundesstaat Wisconsin mit einer hohen Dichte von
Nuklearanlagen zeigten, dass dort die Sterberate von untergewichtigen
Neugeborenen seit dem Bau der AKWs um 100 Prozent angestiegen war, obwohl es
keine Störfälle gab und die Versorgung von Neugeborenen sich ständig
verbesserte. Weil keines dieser Kinder an Krebs gestorben war, waren die
Fälle gar nicht in Verbindung mit den Anlagen gebracht worden. Die
Forschungsergebnisse ließen zwei Interpretationen zu: Entweder war der
Gesamtorganismus der Neugeborenen durch die Niedrigstrahlung geschwächt und
ließ manche geschwächt überleben, während andere starben. Oder die Gene der
Eltern waren bereits so verändert, dass sie Kinder mit weniger
Widerstandskraft auf die Welt brachten. Beide Möglichkeiten waren ähnlich
Besorgnis erregend und zwangen die Ärztin dazu, den Elfenbeinturm der
Wissenschaft zu verlassen und an die Öffentlichkeit zu gehen:
»Wenn wir über die Folgen einer langfristigen radioaktiven
Niedrigstrahlung reden, müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass damit
genetische Fehler entstehen, die die Vererbung beeinflussen werden.
Solche Vererbungsfehler können dazu führen, dass eine Linie ausstirbt, ob
sich das nun um eine Zelllinie oder um eine ganze Gattung handelt. Das
Ausmaß der Schädigung bestimmt, ob so etwas nach zwei Generationen, nach
sieben oder nach zehn Generationen passiert. Was wir also letztlich machen,
wenn wir derartige Fehler in der DNA zulassen und eine Veränderung der
Erbinformation nicht verhindern, ist Folgendes: Wir verkürzen die Zahl
der Generationen, die nach uns auf diesem Planeten leben werden. Und es
gibt keine andere Quelle, um an eine neue DNA zu kommen. Wir haben nur die
DNA, die wir haben! Wer auch immer in der Zukunft auf diesem Planeten leben
wird, ist jetzt schon in unserer DNA gegenwärtig. Wenn wir sie zerstören,
dann gibt es keine Möglichkeit, an eine neue zu kommen.«
Rosalie Bertell stieg aus dem akademischen Betrieb aus und gründete das Ministry of Concern for Public Health, ein unabhängiges Institut, das sich
der detaillierten Erforschung von Strahlenschäden widmete und Untersuchungen
initiierte, die von staatlichen Stellen verweigert wurden. Dazu gehörten
Arbeiten über die Verstrahlung der Pazifikinsel Rongalap (s. o.) und
indianischer Reservate im amerikanischen Südwesten durch amerikanische
Atomtests ebenso wie Expertisen über die Verseuchung bestimmter Reservate
durch den Uranabbau und Berichte über die Gesundheitsrisiken für Mitarbeiter
in der Atomindustrie. Dabei wurde deutlich, dass allein im Navajo-Reservat
in Arizona durch Atomtests und Uranabbau die Zahl behinderter Kinder und der
Totgeburten bis zu zehnmal höher war als in Gebieten, die keiner Strahlung
ausgesetzt waren. Aus den rein statistischen Analysen einer aufrichtigen
Ärztin entstand so nach und nach die wohl wichtigste wissenschaftliche
Gegenmacht zur herrschenden Doktrin, welche die Moral der Atompolitik immer
mehr infrage stellte. ...
... Die harsche Reaktion des
militärisch-industriellen Komplexes auf die Kritik der mutigen Nonne ist nur
allzu verständlich. Denn von Harmlosigkeit kann niemand mehr reden, der ihre
Untersuchungen kennt. Rosalie Bertell ist davon überzeugt, dass die
Freisetzung des Atoms seit 1945 mit den Folgen des Uranabbaus, der
Waffenproduktion, der Atomtests, der Kriegsführung mit Waffen aus
abgereichertem Uran und der »friedlichen« Nutzung der Atomenergie bis heute
nicht weniger als 15 Millionen Menschen das Leben gekostet hat. Wenn sich
diese Zahl bestätigt, dann würde deutlich, dass wir uns mitten in einem
unerklärten Atomkrieg befinden. Und für die Formel aus den Pressestellen der
Atomindustrie »Eine Gefährdung der Bevölkerung kann ausgeschlossen
werden ... « hat sie eine klare Antwort: »This is basically
wrong!«
|
1) vollständig zitiert aus:
"Die Alternative - Wege und
Weltbild des alternativen Nobelpreises", Geseko v. Lüpke, 2003 Riemann
Verlag, ISBN 3-570-50031-4.
Das Kapitel "Der schleichende Tod,
Die Verharmlosung der atomaren Niedrigstrahlung"
beschreibt die Forschungsarbeiten der
Wissenschaftlerin
Dr. Rosalie Bertell (alternativer Nobelpreis 1986), die die Auswirkungen
der radioaktiven Niedrigstrahlung untersuchte.
vgl.
Strahlung und die Wirkung auf Menschen, ICRP (International Commission
on Radiological Protection) und Bundesumweltministerium, 20.6.2007
|
Anhang 2 |
|
|
It is not possible
accurately to determine ‘radiation dose to
populations’.
Nuclear power is a
costly way of producing energy when human health deficits are included in
the overall assessment. |
ECRR 2003 - Recommendations of
the European Committee on Radiation Risk
2)
Dieser
Bericht untersuchte die Auswirkungen der radioaktiven Niedrigstrahlung und
bestätigt u.a. die Grundaussagen des Ärztlichen Memorandums zur
industriellen Nutzung der Atomenergie. Die wesentlichen Punkte
sind hier zitiert:
●
This first report of the European Committee on Radiation Risk is intended
for regulators and those who have to make decisions about the health effects
of radioactive releases.
● The ECRR
cites massive amounts of evidence; examples are effects following Chernobyl,
the persistent 10-fold excess of childhood leukaemia near Sellafield,
lymphoma in veterans exposed to depleted Uranium dust during the Gulf War
and the Balkans, and breast cancer in the cohort of women who were
adolescent during 1957 - '63 when nuclear weapons-testing was at its height.
● "...
UN Declaration of Human Rights should be applied to the
question of avoidable radiation exposures ...."
●
"... the smallest <radioactive> dose has a finite,
if small, probability of fatal harm."
● "It is not possible accurately to determine ‘radiation
dose to populations’ owing to
the problems of averaging over exposure types, cells and individuals and
that
each exposure should be addressed in terms of its
effects at the cell or molecular level."
● "... recommends
caution in attempting to gauge the effects of novel exposures by comparison
with exposures to natural radiation."
●
"Comparisons between external and internal radiation
exposures may also result in underestimates of risk since the effects at the
cell level may be quantitatively very different."
●
"... physical models of
radiation action cannot take precedence over epidemiological studies of
exposed populations."
●
"... very little is known
about the mechanisms leading from cell impact to clinical disease."
●
"... health effects
relative to the radiation dose are proportionately higher at low doses
..."
●
"The committee
draw particular attention to two recent sets of exposure
studies which show unequivocal
evidence of harm from internal irradiation at low dose."
●
"... the present cancer
epidemic is a consequence of exposures
to global atmospheric weapons fallout which peaked in the
period 1959-63 and that more recent releases of
radioisotopes to the environment from the operation of the nuclear fuel
cycle will result in significant increases in cancer and other types of
ill health."
●
"... the total number of
deaths resulting from the nuclear project since 1945. ... 61,600,000
deaths from cancer, 1,600,000 infant deaths and 1,900,000 foetal deaths.
... 10% loss of life quality integrated over all diseases..."
●
"The total maximum permissible dose to members of the
public arising from all human practices should not be more than 0.1mSv... This would severely
curtail the operation of nuclear power stations and reprocessing plants, ...
nuclear power is a costly way of producing energy when human health
deficits are included in the overall assessment. ...
Finally, the environmental consequences of radioactive
discharges must be assessed in relation to the total environment, including
both direct and indirect effects on all living systems."
Anmerkung:
Zusätzlich zu den grundlegenden Erkenntnissen des Berichts ECRR 2003 (z.B.
It
is not possible accurately to determine ‘radiation dose to populations’.)
gibt dieser Bericht am Ende einen Grenzwert für die abgegebene Strahlendosis
an. Dieser Grenzwert umfasst jedoch alle menschlichen Aktivitäten
(einschliesslich
Atomkraftwerke, Röntgenuntersuchungen, etc.). Auch wenn ein einzelnes
Atomkraftwerk diesen Grenzwert unterschreitet (z.B. in der Schweiz) sind für
die Beurteilung der Strahlenbelastung durch dieses Atomkraftwerk nicht nur die
abgegebene Niedrigstrahlung sondern auch die gesamte Verarbeitungskette
einschliesslich Uranabbau und Wiederaufarbeitung, sowie auch alle weiteren
durch menschliche Aktivitäten erzeugte Strahlendosen (z.B. Röntgenstrahlung) zu beachten.
Vgl. hierzu das "Ärztliche
Memorandum zur industriellen Nutzung der Atomenergie" im Kapitel
Atomreaktoren sind nicht
ungefährlich.
Zitat: "Da die weitaus grössere Gefährdung der Bevölkerung... in diesen technischen Vor- und Nachverfahren liegt, ist es... nicht
statthaft, nur den kleinen Sektor des Atomkraftwerks selbst zu
berücksichtigen.
Die grösste <radioaktive> Verseuchung geschieht durch die
Aufbereitungsanlagen. So hat allein die Aufbereitungsanlage in West
Valley, New York, im letzten Jahr 1'000'000 Curie Krypton 85 in die
Atmosphäre abgegeben. So setzt selbst das sauberste Atomkraftwerk
über die Aufbereitungsanlage aus den produzierten aktiven Nukliden einen
Teil in die Biosphäre frei und leistet wiederum mittelbar einen
Beitrag zur globalen radioaktiven Verseuchung." Wesentlich sind
also nicht künstlich festgesetzte Grenzwerte für Atomkraftwerke, sondern die
Feststellung, dass es keine sichere Untergrenze für die abgegebene
Strahlendosis gibt und dass Gesundheitsschäden verursacht werden. "Die
schädigende Wirkung selbst kleinster Strahlendosen wird über lange Zeiträume
hinweg summiert." (vgl. Kapitel
Die "Toleranzdosis")
|
2) vollständig zitiert aus:
ECRR 2003 - Recommendations of the European Committee on Radiation Risk
,
'The Health Effects of Ionising Radiation Exposure at Low Doses and Low Dose
Rates for Radiation Protection Purposes',
Brussels 2003, ISBN 1-897761-24-4
vgl.
The Catastrophe of Fukushima, Video speech by the physician,
author and speaker Dr Helen Caldicott, 15.5.2011
vgl. auch
Internal Radioactive Emitters – Invisible, Tasteless, and Odorless, Dr
Helen Caldicott, 14.7.2011
|
Anhang 3 |
|
|
|
Was tun bei Gift-Alarm? - Im Notfall fliehen?
Terroristen-Angriffe auf AKW, Gift-Unfälle auf der Gotthardroute, ein "Toulouse"
4)
in der Schweiz? Der Zivilschutz soll jetzt Bevölkerungsschutz heissen. Im
neuen Konzept sind alte Zöpfe abgeschnitten, ist vieles geändert, verbessert
worden. Die Kompetenzen sollen aus der zentralen (Bundes)Warte in die
Regionen, Kantone, Gemeinden verlegt werden.
In diese neue Aktualität kann ein Vortrag passen, den ich am
26.November 1987 in Luzern gehalten hatte (eingeladen von der UDEO). Die
UDEO (Arbeitsgemeinschaft für umweltgerechte, dezentrale Energieversorgung
ohne Atomkraftwerke, Luzern) hat den Vortragstext zusammengefasst... Lesen ...
Konradin Kreuzer
(dipl. Ing. Chem. ETH),
Forum für verantwortbare Anwendung der Wissenschaft,
3.5.2003
|
4)
"Toulouse" - Damit meine ich die Explosions-Katastrophe vom 21.September 2001, die hinter den Schreckensereignissen des 11.September wenig öffentliche Beachtung fand. Sie war schlimmer als das spektakuläre Unglück in Schweizerhalle am 1.November 1986, denn sie hat viele Menschenleben gekostet und die Stadt Toulouse in grosse Not gestürzt - darüber später.
Konradin Kreuzer |
PS ... |
|
|
Bitte weitergeben ... |
P.S.
... Bitte
geben Sie diese Informationen via E-Mail, SMS, kopiert, telefonisch oder
mündlich an Geschäftspartner, Kunden, Gäste, Mitglieder, Kollegen, Freunde,
etc. weiter.
Herzlichen Dank! |
PDF-Druckversionen
zum Weitergeben ...
Kurzfassung Äerztliches Memorandum zur Atomenergie
«Packungsbeilage für Atomkraftwerke und Atomstrom - Risiken und
Nebenwirkungen» |
|